Unsere Geschichte

Seit ihrer Gründung 1917 gestaltet die Literarische Vereinigung Winterthur das kulturelle Leben der Stadt mit. Bis zu einem Dutzend Literaturschaffende jährlich lesen vor Publikum auf unsere Einladung. Rund 200 Mitglieder des Vereins schätzen das durch den Vorstand kuratierte Programm, zahlreiche weitere Leserinnen und Leser besuchen unsere Lesungen.

 

100 Jahre Vereinsgeschichte in einem Buch

Unsere bewegte Vereinsgeschichte wurde anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums 2017 von der Literaturhistorikerin Ute Kröger aufgearbeitet und erschien als Neujahrsblatt der Bibliotheken Winterthur im Zürcher Chronos Verlag. Weitere Infos zum Buch und der Bestellung finden Sie hier.

Eine lange Tradition…

Gegründet wurde die Literarische Vereinigung Winterthur am 27. November 1917 mit dem Ziel, «im Kulturleben der Stadt Winterthur das Literaturgeschichtliche zu pflegen und die erzählende Dichtung wie auch die Poesie zu unterstützen». In den ersten Jahren besass sie an der Marktgasse 22 im Haus «Zur Geduld» ein eigenes «Lesezimmer», um nicht nur die Literatur, sondern auch den Austausch darüber zu pflegen.

 

Anfänglich stand die aktive Herausgebertätigkeit im Vordergrund: Die Literarische veröffentlichte regelmässig die «Jahresgaben», literatur- und kulturhistorisch bedeutende Dokumente oder Abhandlungen, die zugleich Beiträge zur Geistesgeschichte Winterthurs sind. Sie finden sich heute im Archiv der Literarischen, das als Depotleihgabe durch die Studienbibliothek verwaltet und erschlossen wird. Die Archivmaterialien sind jederzeit zugänglich und einsehbar. Im Lauf der Jahre gesellten sich essayistische und dichterische Werke hinzu: Bücher zu August Corrodi, von und über Thomas Roffler, in neuerer Zeit etwa die Anthologie «Zeit-Spur» mit Texten von Winterthurer Schriftstellerinnen und Schriftstellern (1992) oder ein Band mit nachgelassenen Gedichten des langjährigen Vorstandsmitglieds Lilly Ronchetti (1998).

Von Zeit zu Zeit lud die Literarische auch zu literarischen Exkursionen ein: Etwa zu einem Spaziergang mit Klaus Merz durch das Wynental, ins Deutsche Literaturarchiv Marbach oder an Wirkungsorte von Schriftstellerinnen und Schriftstellern wie Lützelflüh, Glattfelden oder Meersburg.

… wird fortgeführt.

Seit ihrer Gründung veranstaltet die Literarische auch Autorenlesungen und Vorträge zu literarturwissenschaftlichen Themen. Diese Tradition pflegt sie bis heute: Zeitgenössische Autorinnen und Autoren mit ihren Büchern einzuladen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, um die direkte Begegnung von Schreibenden und Lesenden zu ermöglichen, aber auch die Reflexion über Literatur. Seit 2011 finden die Lesungen in der CoalMine Coffee&Bar im Volkart Haus direkt neben dem Hauptbahnhof statt – mit ihren flächendeckenden Bücherwänden ein idealer Raum fürs Lesen, Zuhören und Diskutieren. Die Literatur, die in Winterthur entsteht, hat einen besonderen Platz im Programm, der Blick geht jedoch auf die gesamte nationale wie internationale deutschsprachige Prosa und Lyrik. Das zeigt ein Blick in die Gästebücher: Da finden sich die Namen von Thomas Mann, Erich Kästner, Alfred Döblin, Ilse Aichinger, Emil Staiger oder Friedrich Dürrenmatt, in späteren Jahren die von Ernst Jandl, Elias Canetti, Hilde Domin, Robert Gernhardt oder Friederike Mayröcker. Heute können Sie bei den Lesungen der Literarischen Robert Menasse antreffen, Markus Werner, Melinda Nadj Abonji oder Judith Hermann.

 

Neben der Vermittlung von Literatur engagiert sich die Literarische auch in der Literatur- und Leseförderung: Aus den Mitteln der eigens zur Förderung des Schreibens von Jugendlichen bestimmten Adolf-Vogel-Schenkung gestaltet sie alle paar Jahre einen Jugendschreibwettbewerb, bei dem Jugendliche Texte einreichen können, die von einer Jury begutachtet und prämiert werden (letztmals 2006).

Aus dem Gästebuch