Thilo Krause – Dass uns findet, wer will 

Eingeführt von Claudio Notz

Thilo Krauses Gedichte in «Dass uns findet, wer will» erzählen von seiner Kindheit und Jugend in der DDR und in den neunziger Jahren. Er erkundet, welche Spuren die Geschichte in Dinge und Menschen einschreibt. Sein Sinn für Details ist dabei unbestechlich und voller Zartheit: «In der Wange ganz hinten / halb bitter, halb süß / Sprache / das heimliche Bonbon.» 

Da sind Gedichte über Hiddensee oder Pontresina, über die Unschärfen des Tages, immer verdichten sie genaue Beobachtungen sprachlich. Krause entlockt dem Alltag die «Tagränder» oder staunt darüber, wie die Fische in der Strömung des Bachs an der Strasse schlafen. Manfred Papst schreibt in der NZZ am Sonntag: «Thilo Krauses neue Gedichte sind in freien, reimlosen Rhythmen gehalten und von berückender Musikalität. Bei aller gedanklichen Dichte wirken sie vollkommen unangestrengt. […] Schlicht und ergreifend: grosse Kunst.» 

Thilo Krause, 1977 in Dresden geboren, lebt und arbeitet in Zürich. Für seine Gedichte wurde er 2012 mit dem Schweizer Literaturpreis und 2016 mit dem Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg sowie dem ZKB Schillerpreis ausgezeichnet. 2018 erschien der Gedichtband «Was wir reden, wenn es gewittert», für den er den Peter-Huchel-Preis erhielt, 2020 der Roman «Elbwärts», der mit dem Robert Walser-Preis ausgezeichnet wurde. 

02.10.2023

19.30 Uhr

Coalmine Café, Turnerstrasse 1, 8401 Winterthur

Tickets CHF 20.- / CHF 10.- mit Legi oder Kultur-Legi / gratis für Mitglieder